Auf den Spuren Heines in Hamburg

In der Themenwoche begaben wir uns erstmals auf Spurensuche Heinrich Heines in den Norden – nach Hamburg. Unsere erste Station war das Heine-Haus in Altona. Im ehemaligen Gartenhaus des Onkel Salomons konnten wir durch eine Führung und zahlreiche Rezitationen in das Werk Heines eintauchen. Schnell wurde deutlich, dass Heine ein ambivalentes Verhältnis zur Stadt hatte. Hamburg war der Ausgangspunkt seiner literarischen Triumphe, da dort fast all seine Bücher erschienen. Gleichzeitig war sie jedoch auch Schauplatz mancher familiärer Demütigung und beruflicher Enttäuschung. Sein Onkel Salomon, der in Hamburg lebte, unterstützte den jungen Heine, stellte jedoch auch finanzielle Mittel ein, was für Heine eine große Belastung war. Diese autobiographischen Bezüge konnten wir besonders mit dem Gedicht „Affrontenburg“ nachempfinden.  

Im Heine-Park konnten wir die Atmosphäre genießen und uns die Villa Salomons, in der Heine und seine Zeitgenossen verweilten, bildlich vorstellen. Man kann sich virtuell in dem Park zahlreiche Denkmäler von Heine anschauen. Einige davon nahmen wir genauer unter die Lupe. 

Auf dem Weg ins Stadtzentrum besuchten wir das Grab Klopstocks, dessen Werke Heine bewunderte, sowie die Christianskirche. Danach führte uns der Weg entlang der Elbe, der Landungsbrücken, der Elbphilharmonie, vorbei an der Speicherstadt. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Die nächste Station befand sich am Rathaus mit dem Heine-Denkmal. Hier präsentierten wir unsere Heinevorträge vom Vortag zur Biographie, Reizwörtern, Heine- Häusern, Denkmälern und unsere Gedichtinterpretationen in Bezug auf die Stadt Hamburg. Am Jungfernstieg erinnerten Bilder aus der damaligen Zeit an das Flair der Stadt. Hautnah nachempfinden konnten wir diese Idylle nicht, da sich zur Zeit eine riesige Baustelle am Jungfernstieg befindet. Wir machten Halt am Heine-Haus, zu dem wir zuvor eine Anekdote über den Brand von 1842 hörten. Salomon Heine stimmte damals der Sprengung seines Geschäftshauses am Jungfernstieg zu, um die Flammen zu stoppen, aber auch von der der Hamburger Gesellschaft akzeptiert zu werden. Das Haus bleibt auch heute ein Erinnerungsort an Heines Onkel.

Nach der Spurensuche erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust und entdeckten Hamburgs schönste Ecken bei strahlendem Sonnenschein. Die Tagesexkursion war äußerst lohnenswert, nur leider viel zu kurz.

Abschließend spiegelt folgendes Zitat Heines Einstellung zu Hamburg wider: „Hamburg!!! mein Elisium und Tartarus zu gleicher Zeit! Ort, den ich detestire und am meisten liebe, wo mich die abscheulichsten Gefühle martern und wo ich mich dennoch hin wünsche…“